Begrüßung:
Prof. Dr. Dieter Scherer
Fachgebiet Klimatologie, Institut für Ökologie, TU Berlin
Podium:
Prof. Dr. Dieter Scherer
Fachgebiet Klimatologie, Institut für Ökologie, TU Berlin
Prof. Dr. med. Christian Witt
Arbeitsbereich Ambulante Pneumologie, Charité Berlin
Prof. Dr. Johann Köppel
Fachgebiet Umweltprüfung und Umweltplanung, Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, TU Berlin
Prof. Dr. Johann Köppel
Fachgebiet Umweltprüfung und Umweltplanung, Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, TU Berlin
Moderation:
Lena Judick
IFOK GmbH
Bereits unter heutigen klimatischen Bedingungen kommt es in Berlin während Hitzeepisoden zu einer gesundheitlichen Belastung der Bevölkerung mit mehreren hundert zusätzlichen Todesfällen pro Jahr. Diese Problematik wird sich in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich verstärken, einerseits durch veränderte Klimabedingungen, andererseits durch den demografischen Wandel hin zu einem größeren Anteil älterer Menschen.
Doch auch jüngere Erwerbstätige und Gewerbetreibende werden durch Wetterereignisse negativ beeinflusst, insbesondere durch Produktivitätseinbußen. Die Stadt selbst wirkt durch ihre Eigenschaften (Bebauung, Versiegelung, dreidimensionale Struktur, Materialien) anders auf die Atmosphäre, als es natürliche Landoberflächen tun. Es bildet sich ein typisches Stadtklima aus, welches sich durch eine Verstärkung der oben genannten Hitzeproblematik in den Sommermonaten auszeichnet. Grün- und Freiflächen innerhalb der Stadt, wie beispielsweise das Tempelhofer Feld, der Tiergarten oder auch kleinere Parkanlagen, wirken durch ihre Ökosystemleistungen dagegen als Entlastungsbereiche und stellen einen Wert für die Allgemeinheit dar. Da auf diese Flächen unter dem Hinblick der Wohnungsknappheit und des Zuzugs in die Stadt jedoch auch ein Nutzungsdruck hinsichtlich Neubebauung herrscht, besteht hier ein erhebliches Spannungsfeld zwischen dem Allgemeinwohl und den Interessen einzelner, beispielsweise Investoren von Wohnungsbauprojekten.
Im Allgemeinen besteht dieses Spannungsfeld allerdings zwischen dem Klima an sich und der Stadtplanung, welche die verschiedenen Interessen und Belange berücksichtigen muss. Zudem stellt sich aus gesundheitlicher und wirtschaftlicher Sicht die Frage, wie Krankenhäuser und Pflegeheime der Zukunft gestaltet sein müssen, um die Anforderungen bezüglich einer verbesserten und klimaangepassten Versorgung der Patientinnen und Patienten leisten zu können. Dies birgt zwar zum einen enorme Herausforderungen, zum anderen jedoch hohe Potenziale für Investitionen und eröffnet neue Chancen.
Diese Themen und Spannungsfelder sollen im Rahmen der Veranstaltung beleuchtet und in einer Podiumsdiskussion erörtert werden.