Die Berlinische Galerie würdigt die Berliner Malerin Jeanne Mammen (1890-1976) mit einer großen Retrospektive. Mammens Werk, das vom Symbolismus über die Neue Sachlichkeit bis zur Abstrakten Malerei reicht, wird erstmals umfassend vorgestellt. Wir laden Sie zu einer Führung mit der Kuratorin der Ausstellung, Dr. Annelie Lütgens, ein.
Die berliner wirtschaftsgespräche laden in der Reihe „Kultur vor Ort“ ein zu einer Führung mit der Kuratorin, Dr. Annelie Lütgens, durch die Ausstellung „Jeanne Mammen – Die Beobachterin. Retrospektive 1910-1975“ in der Berlinischen Galerie.
Begrüßung
Dr. Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Kerstin Lassnig, Vorstand berliner wirtschaftsgespräche e.V.
Führung
Dr. Annelie Lütgens, Kuratorin der Ausstellung und Leiterin der Grafischen Sammlung der Berlinischen Galerie
Die Zeichnerin und Malerin Jeanne Mammen, 1890 in Berlin geboren, aber in Paris aufgewachsen, ist eine der vielseitigsten und schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Sie wird häufig zusammen mit Hannah Höch und Käthe Kollwitz genannt. 1916 nach Berlin zurückgekehrt, bezog sie 1919 ein Atelier am Kurfürstendamm 29, wo sie bis zu ihrem Tode 1976 blieb – und das auch heute noch zu besichtigen ist. Die Weimarer Republik war die Zeit ihres großen Erfolgs. Sie wurde in ihrem Werk zur scharfsinnigen Beobachterin: Sie scheute kein Milieu und keine Erfahrung. Sie porträtierte glamouröse Zeitgenossen, den neuen Typus der selbstbewussten Frau ebenso wie das frivole Nachtleben oder Figuren am Rande der Gesellschaft – vom Romanischen Café bis zur Arbeiterkneipe. Kurt Tucholsky schrieb über sie: „Die Aquarelle, die Sie in Magazinen und Witzblättern veröffentlichen, überragen das undisziplinierte Geschmier der meisten Ihrer Zunftkollegen derart, dass man Ihnen eine kleine Liebeserklärung schuldig ist. Ihre Figuren fassen sich sauber an, sie sind anmutig und herb dabei, und sie springen mit Haut und Haaren aus dem Papier.“ Nach 1933 wandte sich Mammen aus Protest gegen den offiziellen Kulturbetrieb der abstrakten Malerei zu. Ihre „kuboexpressive Periode“ begann. Während der Nazi-Zeit malte sie heimlich. Erst 1945 konnte sie wieder ausstellen. In ihrer Spätphase arbeitete sie weiterhin abstrakt, entwickelte dabei aber immer mehr einen skurrilen Humor, er zeigt sich nicht zuletzt in ihren fast dadaistischen Buntpapier-Collagen.
Die Berlinischen Galerie widmet Jeanne Mammen nun eine umfangreiche Retrospektive mit 170 Arbeiten aus all ihren Schaffensjahren. Den Schwerpunkt bilden rund 50 Gemälde. Dr. Annelie Lütgens, Leiterin der Grafischen Sammlung der Berlinischen Galerie und Kuratorin der Ausstellung, wird uns durch die Ausstellung führen.
Wir danken der Berlinischen Galerie und Frau Dr. Annelie Lütgens herzlich für die Einladung zur Führung!
Weitere Informationen zur Ausstellung hier.
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