Das reizvoll am Zusammenfluss von Dahme und Spree gelegene Barockschloss Köpenick ist der zweite Standort des Kunstgewerbemuseums. In den Räumen mit den erhaltenen barocken Stuckdekorationen und Deckengemälden wird ein Querschnitt der Raumkunst des 16.–18. Jahrhunderts gezeigt. Lernen Sie bei einer Führung mit dem stellvertretenden Direktor Museum und Schloss Köpenick kennen.
Die berliner wirtschaftsgespräche laden in der Reihe „Kultur vor Ort“ ein, das Kunstgewerbemuseum Schloss Köpenick zu besuchen. Der stellvertretende Direktor des Kunstgewerbemuseums Herr Lothar Lambacher führt durch die ständige Ausstellung „Werke der Raumkunst aus Renaissance, Barock und Rokoko“ und stellt im Gespräch Arbeit und Geschichte des Museums und des Schlosses vor.
Begrüßung:
Kerstin Lassnig, Vorstand berliner wirtschaftsgespräche e.V.
Führung & Gespräch:
Lothar Lambacher, stellvertretender Direktor des Kunstgewerbemuseums und Hauptkustos der Mittelalterabteilung
Fontane bezeichnete es in seinen „Wanderungen“ als „seitab gelegene und verschollene Existenz“: „Schloss Köpenick ist eines der vielen Hohenzollerschen Schlösser, … von deren Nochvorhandensein die wenigsten unter uns eine Kenntnis haben.“ Das Schloss entstand 1677–1690 nach Plänen Rutger van Langervelts und Johann Arnold Nerings für den damaligen Kurprinzen und späteren preußischen König Friedrich I. anstelle eines früheren Jagdschlosses. Es ist im Stil des holländischen Barock errichtet. Mit dem Bau von Schloss Charlottenburg geriet Köpenick jedoch, kaum fertig gestellt, ins Abseits. Es diente nur noch als Jagdschloss und Witwensitz, zeitweilig auch als Gefängnis. Doch blieb es weitgehend unverändert. Erhalten sind auch die barocken Stuckdekorationen und Deckengemälde im Innern. Fontane schrieb über sie: Sie „verbergen sich hinter einer sorglich aufgetragenen Bekleidung von Mörtel und Gips. Sie warten auf die Stunde, wo das alte Schloss … die poetischen Tage königlicher Pracht wieder erblicken wird“. Heute sind sie wieder „in altem Glanze“ zu sehen.
Seit 1963 wird Schloss Köpenick als Kunstgewerbemuseum genutzt. Zu DDR-Zeiten wurden hier dessen im Ostteil Berlins befindliche Bestände ausgestellt. 1994–2004 wurde es umfassend saniert und ist seitdem das zweite Haus des Kunstgewerbemuseums, dessen Hauptsitz am Kulturforum ist. Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum Berlin ist das älteste seiner Art in Deutschland und besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von europäischem Kunsthandwerk. In Schloss Köpenick zeigt es auf drei Etagen Meisterwerke der höfischen und bürgerlichen Wohnkultur vom 16. bis zum 18. Jahrhundert: Möbel, Tapisserien, Wandpaneele, Lackarbeiten, Spiegel, Porzellane, Tafelaufsätze etc. Höhepunkte sind die als begehbare Zimmer inszenierten intarsierten Zimmervertäfelungen aus den Schlössern Haldenstein und Höllrich, das Wiesentheider Spiegelkabinett von 1724/25 und das um 1740/50 entstandene Lackkabinett mit chinoisen Szenen aus dem Palazzo Granieri in Turin.
Lothar Lambacher, stellvertretender Direktor des Kunstgewerbemuseums und verantwortlich für Schloss Köpenick, wird uns durch die Ausstellung führen und im Gespräch Geschichte und Arbeit des Kunstgewerbemuseums und das Schloss vorstellen. Im Anschluss – oder zuvor – empfiehlt sich auch ein Spaziergang durch den Schlosspark.
Wir danken dem Kunstgewerbemuseum und Herrn Lothar Lambacher herzlich für die Einladung zu Führung und Gespräch!
Weitere Informationen zum Museum hier.
Die Anzahl der Teilnehmer/innen ist beschränkt. Bitte melden Sie sich rechtzeitig an.
Bitte beachten Sie, dass direkt beim Schloss keine Parkplätze zur Verfügung stehen.